Bundessiegerinnen und Bundessieger 2025

Bundespräsident ehrt Jugend forscht Bundessiegerinnen und Bundessieger 2025

03.06.2025

Die Bundessiegerinnen und Bundessieger des Jubiläumsfinales 2025 von Jugend forscht stehen fest. Deutschlands beste Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) wurden heute vor mehr als 1 000 Gästen bei Lufthansa Technik in Hamburg ausgezeichnet. Bei der Siegerehrung war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anwesend, unter dessen Schirmherrschaft Jugend forscht steht. Teilgenommen haben zudem Bundesforschungsministerin Dorothee Bär, Bundesbildungsministerin Karin Prien, der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Dr. Peter Tschentscher, der Präsident der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg Prof. Dr. Klaus Beckmann und das Mitglied des Vorstands der Lufthansa Technik AG Harald Gloy. Der 60. Bundeswettbewerb, für den sich 167 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit 112 innovativen Forschungsprojekten qualifiziert hatten, wurde gemeinsam ausgerichtet von der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg als Bundespateninstitution und der Stiftung Jugend forscht e. V. Premiumförderer der Siegerehrung ist die Lufthansa Technik AG.

Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielten Oskar Rost (17) und Marius Strauß (18) aus Thüringen. Die beiden wollten eine transparentere und fairere Bewertung von schulischen Leistungen ermöglichen. Dazu entwarfen sie eine KI-basierte Software, die Fehlererkennung, Punkt­abzüge und Notenvorschläge bei Prüfungen automatisiert. 

Mit dem Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit wurde Louis Schwarzlose (17) aus Hamburg ausgezeichnet. Er baute eine mobile Forschungsboje zur Erfassung von Umweltdaten in Gewässern. Sie kann autonom steuern und gewinnt den Strom für ihren Antrieb aus Wind- und Wellenkraft sowie Solarenergie.

Über den Preis der Bundesforschungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit freute sich David Rutkevich (20) aus Berlin. Er entwickelte ein computerbasiertes Verfahren, mit dem unvollständige Bildinformationen von MRT- oder Röntgenaufnahmen ergänzt werden können. Sein KI-Modell lässt sich in bestehende Systeme integrieren und übertrifft den aktuellen Stand der Forschung.

Bundessieger im Fachgebiet Arbeitswelt wurde Vincent Engelbrecht (19) aus Bayern. Er programmierte eine spezielle Software, mit der sich alle zentralen Prozesse der Verwaltung von Zoos in einer App darstellen und steuern lassen. Die Managementplattform reduziert den Verwaltungsaufwand und verbessert die Lebensqualität der Tiere.

Bakteriophagen sind Viren, die ausschließlich Bakterien infizieren. Misha Hegde (15) und Mia Maurer (15) aus Hessen fanden einen speziellen Phagen, mit dem sich das Bakterium Rhizobium rhizogenes, das Pflanzen befällt, umweltschonend bekämpfen lässt. Ihr Ansatz ersetzt Antibiotika und könnte künftig für die biologische Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft genutzt werden. Sie siegten im Fachgebiet Biologie

Elisabeth Fischermann (17) und Tom Kreßbach (17) aus Bayern waren in Chemie erfolgreich. Die beiden entwickelten eine essbare Batterie in Tablettenform und nutzten dafür ungiftige Chemikalien. Ihre Batterie muss vor dem Einsatz nicht extra aufgeladen werden und kann in Zukunft für die medizinische Bildgebung von Magen und Darm als Energiequelle dienen.

Sienna Drack (16) und Claire Dillmann (17) aus Bayern errangen den Bundessieg im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. In ihrem sogenannten Citizen-Science-Projekt fotografierten Bürgerinnen und Bürger mit Handykameras die Reflexion des Erdlichts auf der Mondoberfläche. Anhand der so ermittelten Daten ist es möglich, neue Erkenntnisse zur Vegetationsentwicklung auf der Erde zu gewinnen. 

Der Bundessieg in Mathematik/Informatik ging an Simon Neuenhausen aus Nordrhein-Westfalen. Für einen verbreiteten, kostengünstigen Minicomputer entwickelte der 17-Jährige eine frei zugängliche WLAN-Funktion. So lässt sich der eingebaute Chip dazu nutzen, Netzwerke einzurichten, neue Anwendungen zu testen oder Sicherheitslücken zu erkennen.

Im Fachgebiet Physik überzeugte Johanna Freya Pluschke (18) aus Niedersachsen die Jury. Sie programmierte eine Software, mit der sich zentrale Prozesse von Ionentriebwerken, die auch Raumfahrzeuge elektrisch antreiben, nachbilden lassen. Unter anderem lässt sich damit simulieren, wie das Gas, das für den Schub sorgt, ionisiert beziehungsweise elektrisch aufgeladen wird. 

Technik-Bundessieger wurde Jonathan Baschek (16) aus Rheinland-Pfalz. Der Jungforscher entwickelte eine kostengünstige Augmented-Reality-Brille. Zentrales Element ist ein Mikrochip, der mit mehreren Sensoren kommuniziert. Die Optik der Brille ist so gestaltet, dass pro Auge ein kleines Bild wie bei einem Head-up-Display erscheint.

Der Preis „Jugend forscht Schule 2025“ der Ständigen Konferenz der Kultus­minister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, überreicht von Prof. Dr. Steffen Teichert, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie Vertreter der KMK, ging an das Gymnasium Farmsen in Hamburg für sein exzellentes Konzept zur MINT-Förderung.

Alle Preisträgerinnen und Preisträger, Kurzbeschreibungen aller Projekte, druckfähige Fotos, Videos, die virtuelle Wettbewerbsausstellung sowie weiterführende Infos gibt es unter www.jugend-forscht.de.

Wir gratulieren auch auch allen Preisträgerinnen und Preisträger aus Sachsen-Anhalt.

Foto (Stiftung Jugend forscht e. V.): Bundessiegerinnen und Bundessieger 2025

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Stiftung Jugend forscht e. V.
Jugend forscht ist Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb und eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, stern, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Bundesweit führt Jugend forscht jedes Jahr mehr als 120 Wettbewerbe durch, um junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern, Talente frühzeitig zu entdecken und sie gezielt zu fördern. Jugend forscht richtet sich an Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich selbst eine Fragestellung, die sie mit naturwissenschaftlichen, technischen oder mathematischen Methoden bearbeiten. Pro Wettbewerbsrunde werden Geld- und Sachpreise im Wert von mehr als einer Million Euro vergeben. Das Jugend forscht Netzwerk mit rund 250 Partnern ist die größte öffentlich-private Partnerschaft ihrer Art in Deutschland. Mehr als 5 000 Lehrkräfte unterstützen Jugend forscht ehrenamtlich als Projektbetreuende und Wettbewerbsleitungen, über 3 000 Fach- und Hochschullehrkräfte sowie Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft engagieren sich in den Jurys.

Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg
Die Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw Hamburg) wurde 1972 gegründet und dient der akademischen Ausbildung von Offizieranwärterinnen, Offizieranwärtern und Offizieren der Bundeswehr. Benannt nach dem früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt, verbindet sie exzellente Lehre mit praxisnaher Forschung. Die Universität bietet Studiengänge in Ingenieurwissenschaften, Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften an. Ein besonderes Merkmal ist das Trimester-System, das einen schnelleren Studienabschluss ermöglicht. Neben sicherheits- und verteidigungspolitischen Themen setzt die HSU auf Forschung in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technologie. Sie pflegt enge Kooperationen mit internationalen Hochschulen und der Wirtschaft. Die Studierenden stehen in einem Dienstverhältnis zur Bundeswehr, während die Universität auch zivilen Studierenden offensteht. Als wissenschaftliche Einrichtung mit militärischer Prägung bereitet sie Führungskräfte auf anspruchsvolle Aufgaben in Bundeswehr, Verwaltung und Industrie vor.